Das Pfingstberghaus

Verschwunden im Militärstädtchen Nr. 7

Am südlichen Hang des Pfingstbergs, in Richtung Neuer Garten, liegen mehrere Villen aus königlich-kaiserlichem Besitz. Diese gehören heute zur Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG). Auch das ehemalige Gärtnerhaus der Villa Lepsius in der Großen Weinmeisterstraße, heute Pfingstberghaus genannt, gehört dazu. In unmittelbarer Nachbarschaft zur Villa Quandt und zur Gedenkstätte Leistikowstraße  befindet sich hier heute die Geschäftsstelle des Förderverein Pfingstberg in Potsdam e.V.

Das Pfingstberghaus vor der Sanierung © FVP

Verfall im Kalten Krieg

Nach der Potsdamer Konferenz im Schloss Cecilienhof wurde das Areal zwischen dem Neuen Garten und dem Pfingstberg mit rund 100 Häusern von der sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) requiriert und zum Sperrgebiet „Militärstädtchen Nr. 7“ umgewandelt. Was sich genau hinter den Zäunen verbarg, wussten die meisten Potsdamer lange Zeit nicht. Erst nach der Wende wurde nach und nach öffentlich bekannt, dass sich hier auch ein Untersuchungsgefängnis der sowjetischen Spionageabwehr SMERSCH befand, das zur heutigen Gedenkstätte Leistikowstraße umgewandelt wurde.

Mit der Abriegelung verschwand auch das Gärtnerhaus der Villa Lepsius für 40 Jahre im Militärstädtchen. Die Nutzung durch den sowjetischen Geheimdienst als Garage und Lager setzte dem Gebäude schwer zu und es trug große Schäden davon.

Das Pfingstberghaus heute © FVP

Sanierung und heutige Nutzung des Pfingstberghauses

Dank einer EU-Förderung aus dem EFRE-Konversionsprogramm konnte der Förderverein Pfingstberg das Gebäude 2006/2007 sanieren. Heute liegt das Haus idyllisch am Fuße des Pfingstberg-Ensembles im Lenné-Park. Durch die Nutzung als Geschäftsstelle ist es für die Öffentlichkeit nur an besonderen Tagen wie dem Internationalen Museumstag zugänglich. Der Veranstaltungssaal des Hauses mit Gartenzugang kann für geschäftliche Veranstaltungen gemietet werden.

Informationen zur Vermietung des Veranstaltungssaals im Pfingstberghaus finden Sie hier.

Noch mehr Geschichte: Zum Pfingstberg-Ensemble im Kalten Krieg geht es hier entlang.

Einen ausführlichen Überblick über das Pfingstberg-Ensemble erhalten Sie in der Dauerausstellung im Schloss Belvedere.